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Siedlungswachstum (1950 - 1985)                            

Von 1950 bis 1985 entstanden in Mühlanger 123 Wohnungen, davon 94 Eigenheime.

Neue Eigenheime entstanden vorwiegend in der Querstraße und in der Wittenberger Straße. In der Dresdener entstand eine völlig neue Siedlung.

Am 01.04.1974 wurde die Gemeinde Gallin an Mühlanger angeschlossen.
(Die Grenze zwischen Gallin und Mühlanger bildete der Zahnabach.)

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde im Jahre 1990 das Land Sachsen-Anhalt wiederhergestellt.               

Im privaten Handwerk vollzog sich zunächst ein enormer Aufschwung.  

Viele kleine aber auch größere Handwerksbetriebe entstanden bzw. entwickelten sich weiter.
(Stand 1997/1998)
  Tischlerei Dannenberg, Firmenerweiterung
  Firma Brachwitz, Heizung/Sanitär, Neugründung
      "   Klosterkötter, Großhandel Heizung/Sanitär, neue Niederlassung
      "   Kleber, Einzelhändler (mehrere Läden), Neugründung
      "   Windisch, Getränkehandel, Neugründung
      "   Mühlner, Schmiede, Neugründung
      "   Köppe, Kühlerdienst und Gebrauchtwagenhandel, Geschäftserweiterung
      "   Fröhlich, Elektroinstallation, Neugründung
      "   Masser, Kanalreinigung, Neugründung
      "   Laurer, Schreibwarenhandel, Neugründung
      "   Schilling, Getränkegroßhandel, neue Niederlassung
      "   HABA, Baustoffe, Neugründung
      "   Schreiber-Bau und Schilderfirma, neue Niederlassung
      "   Eichelbaum & Höhne, Werkelstübchen u. Pflanzen, Neugründung
      "   Retzke und Lehmann, Abschleppdienst, Neugründung
      "   Thiele, Schuhreparatur, Neugründung
      "   Klopsch, Autowerkstatt, Neugründung
      "   Lehmann, Schleiferei, Neugründung 
      "   Reinigungstechnik Pfohl, Neugründung
      "   Milich, Holz- und Bautenschutz, Malerarbeiten, Neugründung
      "   Lützler, Vermögensberatung, Neugründung 
      "   Wilke, Heizung/Sanitär, Neugründung
      "   Schwartz, Maler, alteingesessenes Unternehmen
      "   George, Maler, Verlegung des Firmensitzes
      "   Reinsberg, Grabmale, alteingesessenes Unternehmen
    Blumenladen "Blattlaus", Neugründung
    Seat-Autohaus, Neugründung
    Elektrogeräte-Schneidereit Dresdener Str., Neugründung
    Ingenieurbüro Fentzloff, neue Niederlassung
    Spedition Thiry, Neugründung
   Transportunternehmen Groß, Verlegung des Firmensitzes
   Motel Rote Mühle, Umbau Rote Mühle
   Drogerie Schlecker, neue Filiale nach Umbau Fleischereigeschäft Wille (Rote Mühle)
   Restaurant Kreta, Umbau Rote Mühle
   Spielcenter, Umbau Rote Mühle
   Getränkeshop Reinke, Neugründung
   Eisdiele/Fleischerei Rühlicke, Firmenerweiterung
   Kosmetikstudio Kowarschik, Neugründung
   Anglershop und Berufsbekleidung, Neugründung
   Agrargenossenschaft, Umbildung (LPG)
   Gaststätte Walde, alteingesessenes Unternehmen
   Gäbelt's Gaststätte, alteingesessenes Unternehmen
   Gaststätte "Holzwurm", Neugründung
   Coiffeur Hiller & Pfeiffer, Privatisierung, (ehemals PGH)
    Farbenladen in der Wittenberger Str. 73, Neueröffnung      

Am Ortsausgang in Richtung Wittenberg wurde ein Einkaufszentrum mit Bau-, Lebensmittel- und Getränkemarkt sowie Bäcker- und Fleischerladen errichtet.

Zwischen den Ortsteilen Gallin und Prühlitz entstand die Elbesiedlung.

1995/96 wurde Mühlanger an die zentrale Trinkwasserversorgung und 1996 an das Erdgasnetz angeschlossen.

In den nächsten 10 Jahren, die auf die politische Wende von 1989 folgten, sollte die Rückständigkeit des Ostens dem Niveau des Westens angeglichen werden. Viele alte Ortskerne standen vor dem Verfall, da es zu DDR-Zeiten statt Fördermittel Abriss-genehmigungen gab. Da es keine Privatbauern mehr gab, waren viele Höfe in einem unansehnlichen Zustand. So wurden zur Verschönerung der Ortsbilder Dorferneuerungsprogramme aufgelegt, deren Fördermittel die alten Ortskerne innerhalb von 5 Jahren stilgerecht modernisieren sollten.

1995 wurde Gallin in das Programm aufgenommen. Die Einwohner ließen verschiedene  bauliche Instandsetzungen an ihren Gebäuden ausführen, wie zum Beispiel neue Dächer, neue Fenster und Haustüren sowie Putz und Farbe für die Fassaden. 1998 baute man das ehemalige Konsumgeschäft mit großen Eigenleistungen der Kameraden der FFw Gallin zu einem Feuerwehrgebäude um. Vom Sommer bis zum Jahresende 1999 schuf man in einer beachtlich kurzen Zeit einen neuen Dorfplatz, die Erdverkabelung des elektrischen Stromnetzes mit neuer Straßenbeleuchtung, eine Kanalisation zum Klärwerk Wittenberg sowie neue Rad- und Gehwege.

Auch die Ortskerne von Hohndorf und Prühlitz wurden von 1998 an saniert. So wurden neben privaten Maßnahmen beispielweise 2001 die Abwasserleitung in der Elbstraße, Schulstraße und Lindenstraße verlegt.

Eine negative Erscheinung der politischen Wende war die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern, die die wirtschaftliche Umstrukturierung mit sich brachte.

In Mühlanger gingen allein bei der LPG und dem VEB Technische Textilien rund 600 Arbeitsplätze verloren. Die beiden Betriebe, die damals die größten Arbeitgeber im Ort waren, waren im kapitalistischen System unrentabel.

Die LPG reduzierte ihre Arbeitskräfte bei der Umbildung zur Agrargenossenschaft von mehr als 400 auf ca. 60 und später auf ca. 40. Das sogenannte Tech. Tex. hatte gegen Billigproduzenten im Fernen Osten keine Chance und musste geschlossen werden. Rund 250 Arbeiter und Angestellte, vor allem Frauen, wurden erwerbslos.

Im Juli 2002 gab es in Mühlanger 133 Arbeitslose.

Während im sozialistischen System jeder arbeitsfähige Mensch in den Produktionsprozess integriert war, verloren viele plötzlich ihren Arbeitsplatz. Besonders betroffen war das Land Sachsen-Anhalt. Im Dezember 1998 betrug die Arbeitslosenquote beispielsweise  19,8 %. Das war die höchste Quote im Vergleich zu allen anderen Bundesländern. Der Arbeitsamtsbezirk Wittenberg übertraf jedoch diese traurige Bilanz mit einer Quote von 21,5  %. Die Spätfolgen des wendebedingten Transformationsprozesses mit ihren Firmenpleiten verschonten auch Mühlanger nicht. Die nach 1990 gegründeten Firmen „Klosterkötter GmbH“ in der Schulstraße, „Reinigungstechnik Pfohl“ in der Wittenberger Str. 87 b, „H&K  Farbenladen“ in der Wittenberger Str. 73, der „Götzen-Baumarkt“ und die Fleischerei „Heise“ im Gewerbegebiet mussten aufgegeben werden. Auch Firmen, die bestehen blieben, mussten ihre Arbeitskräfte abbauen. Die Firma Kleber war zum Beispiel gezwungen, Geschäfte in Mühlanger, Wittenberg und Elster zu schließen. Handwerkwerbetriebe reduzierten ihr Personal um die Hälfte.

Eine Bevölkerungsabwanderung, die im gesamten Osten zu weiteren Problemen führte, blieb in Mühlanger durch die Entstehung der Elbesiedlung aus.

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